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Diagnose Scharlach, mehrere Methoden möglich.
Scarlatina, im Volksmund Scharlach genannt, kann auf verschiedene Arten diagnostiziert werden, da die ersten Symptome der Krankheit sehr unspezifisch sind, müssen meist spezielle Tests durchgeführt werden. Scharlach beginnt mit Fieber, erst nach einigen Tagen zeigt sich der klassische Hautausschlag und es kommt zur sogenannten Himbeerzunge. Da in der Regel schon vor Auftritt dieser eindeutigen Symptome der Arzt aufgesucht wird, nimmt dieser zur Bestimmung des Erregers einen Abstrich aus dem Rachen. In Arztpraxen gibt es Schnelltests, die innerhalb weniger Minuten anzeigen, ob es sich um Streptokokken handelt oder ob ein anderer Erreger die Ursache für auftretende Symptome ist. Eine weitere Methode zur Diagnosestellung bei Scharlach ist ein Test im Labor. Bei diesem Verfahren wird eine Bakterienkultur angelegt und nach etwa zwei Wochen kann der Arzt eindeutig erkennen, ob eine Infektion mit Scharlach vorliegt. Diese Art der Diagnostik wird selten angewandt, da das Ergebnis erst recht spät vorliegt und bereits vorher eine Behandlung erfolgen muss.
Bei schweren Verläufen von Scharlach sind oftmals Folgetests notwendig.
Scharlach verläuft in unterschiedlichen Schweregraden, einige Patienten fühlen sich bereits zwei Tage nach Antibiotikaeinnahme wieder gesund, andere Menschen liegen bis zu 10 Tage im Bett und fühlen sich sehr geschwächt. Erfahrungen haben gezeigt, dass die meisten Kinder deutlich schneller wieder gesund sind, da ihr Körper besser auf die Behandlung anspricht. In wenigen Fällen kann es nach einer überstandenen Scharlacherkrankung zu einer Entzündung der Nierenkörperchen kommen, daher ist besonders bei schweren Verläufen nach vier bis sechs Wochen ein Urintest empfehlenswert. Anhand dieser Urinkontrolle lässt sich eine eventuelle Entzündung rechtzeitig erkennen und behandeln. Grundsätzlich gilt: je früher die Behandlung gegen Scharlach eingeleitet wird, umso schneller fühlt sich der Patient wieder fitter. Auch das Risiko von Folgeschäden lässt sich durch die rechtzeitige und regelmäßige Einnahme des verordneten Antibiotikums minimieren, in nahezu allen Fällen heilt Scharlach binnen weniger Wochen vollständig aus.
Lymphknoten erleichtern die Diagnose von Scharlach.
Bei vielen Erkrankungen spielen die Lymphknoten eine relativ große Rolle, da sie zur Abwehr der Bakterien anschwellen. Bei Scarlatina sind insbesondere die Lymphknoten im Bereich des Unterkiefers geschwollen und können mitunter sogar schmerzen. Kommen andere, klassische Symptome wie Himbeerzunge und Ausschlag hinzu, kann die Diagnose Scharlach bereits vor Auswertung des Schnelltests verhältnismäßig sichergestellt werden. Da es allerdings einige Viruserkrankungen gibt, deren Symptomatik einer Scharlachinfektion sehr ähnlich sind, sollte die Behandlung erst dann durchgeführt werden, wenn die Diagnose sichergestellt ist. Antibiotika ist speziell auf die Beseitigung von Bakterien ausgelegt, bei einer Viruserkrankung würde die Medikamenteneinnahme zu keiner Verbesserung der Symptome führen. Bei sehr schwachen Verläufen von Scharlach kommt es möglicherweise lediglich zur Anschwellung der Lymphknoten und leichten Erkältungsbeschwerden, so dass ohne einen Test zur Bestimmung des Erregers nur schwerlich eine Diagnose möglich wäre.
Keine Sorge bei Diagnose Scharlach notwendig.
Wenn der Arzt die Diagnose Scharlach stellt, besteht nur selten ein Grund ängstlich zu sein. Scharlach heilt in nahezu allen Fällen unkompliziert innerhalb weniger Wochen aus und der Patient hat eine lebenslange Immunität gegen den auslösenden Streptkokokkentyp aufgebaut. Selbst wenn Scharlach während der Schwangerschaft auftritt, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Verordnete Antibiotika, meist Penicilline sind für das Ungeborene nicht gefährlich und eine Übertragung der Bakterien auf das Kind ist nicht möglich. Nach der Geburt ist das Kind für etwa ein halbes Jahr vor einer Scharlachinfektion geschützt, im Organismus befinden sich noch Antikörper, die aus dem mütterlichen Körper aufgenommen wurden. Erst im Alter von etwa sechs Monaten können sich Säuglinge mit Scharlach anstecken und sollten daher von erkrankten Personen nach Möglichkeit ferngehalten werden.